Fallbeispiel: Saturne de Jy, Wallach, Cob Normand, *2006
Vor der Bearbeitungsübernahme wurde Saturne von einem Schmied beschlagen. Da der Wallach bei der Hufbearbeitung unberechenbar war, geschah dies zuletzt nur noch unter Sedierung, und selbst dann war es noch ein gefährliches Unterfangen.
Da sich Saturne sehr oft selbst die Eisen abtrat, wurden diese neben den acht Nägeln pro Huf zusätzlich mit einer Kunsthornschicht befestigt und am Huf versiegelt, wie auf den Bildern zu sehen.
Selbst als Huflaie erkennt die schlechte Hornqualität und den stark beschädigten Tragrand. Ebenso auffällig sind der starke Knick in der Zehe, der nach hinten und unten gezogene Kronrand sowie die nach innen klappenden, sich unterschiebenden Trachten.
Hier ist zu sehen, wie positiv sich ein Huf innerhalb eines Jahres verändern kann (wenn auch hier die Zehe schon wieder zu lang ist, da das Bild am Ende des Bearbeitungsintervalls entstand). Dennoch sehr positiv: Mittlerweile hatte sich Saturnes Fußungsverhalten so verändert, dass er sich die sogenannte Mustangroll (Zehenrundung) selbst anlief, sodass auch kurz vor der neuen Bearbeitung das Abrollen problemlos möglich war.
Saturnes Hufe ein halbes Jahr später – frisch bearbeitet. Zu sehen ist ein gesunder, berundeter Huf mit entspannter Kronrand und kurzer Zehe; kurz: so wie er sein soll.